Donnerstag, 7. August 2025

1. Tag (07.08.) Teufelskrallen Tented Lodge


In diesem Jahr haben wir unseren Toyota-Hilux-SUV bei ASCO gemiete, einem der Platzhirsche unter den Mietwagenfirmen in Namibia. Wir haben jeweils bewusst eine einheimische Firma gewählt und nicht eine der großen globalen Ketten am Flughafen (Hertz, Avis, Budget, Sixxt, etc.). Es kann ruhig ein bisschen mehr von der Wertschöpfung im Land bleiben. 
Wie schon berichtete, ist für uns der Ableger „ASCO CarHire Budget" interessant, denn das 'Budget' steht für einen niedrigeren Preis, den man sich dadurch erkauft, dass die Fahrzeuge nicht neu (bzw. 1 bis 3 Jahre), sondern in der Regel 3 bis 5 Jahre alt sind. Wir gehen davon aus, dass sie gut gewartet sind und vernünftige Reifen haben. Zudem haben die ASCO-Fahrzeuge zwei Ersatzreifen, einen Kühlschrank mit eigener Batterie und einen Doppeltank (für 140 Liter Diesel), der uns eine Reichweite von über 1.000 km sichern wird. 

Die Station machte einen sehr wuseligen, großen aber professionellen Eindruck. Zuerst bekamen wir eine relativ ausführliche Einweisung in unseren Panzer - Inklusive Einstellungen des Allradantriebs,  der Doppelbatterie,  Von Wagenheber und Ersatzreifenbefestigung. Danach ging’s zum Office mit ein bisschen Papierkram – das meiste war allerdings schon im System abgespeichert.

Bis dahin alles perfekt. Auf die Nachfrage nach der für uns hinterlegten Fleischlieferung dann leider nur fragende Gesichter. DAS hatte eindeutig nicht funktioniert. Auf telefonische Rückfrage gab es die Zusage, dass die Lieferung irgendwann nach 14:00 Uhr erfolgt. Also Planänderung: Erst Einkaufen!

Bei den letzten Urlauben haben wir den SuperSPAR in der Maerua-Einkaufs-Mall in der Innenstadt kennengelernt. Da ASCO schon etwas südlicher liegt, haben wir uns diesmal für die neue Grove-Mall entschieden, die ebenfalls einen großen SuperSPAR vorzuweisen hat. Wie erwartet gab‘s dort alles, was auf unserer Einkaufsliste stand - ein großer Einkaufswagen wurde randvoll.

Danach zurück zu ASCO, und ….. kein Fleisch. 
Jetzt nahm die Büroleiterin das Ganze in die Hand und pfiff die Kollegen der Schlachterei dermaßen zusammen, dsss 15 Minuten später ein kleiner Kühllieferwagen auf den Parkplatz rollte. Geht doch!

Warum das Ganze? Nach zwei Übernachtungen in der Teufelskrallen Lodge - dazu gleich mehr - werden wir sechs Nächte als Selbstversorger im Kgalagadi Transfrontier Park verbringen. Die Cabins und Zelthäuser dort haben alle einen Grill, so dass wir eine ganze Menge Grillfleisch etc. brauchen werden. 

Und wenn schon Afrika, dann möchten wir möglichst auch Game (=Wild) grillen. Und genau dafür haben wir die Klein Windhoek Schlachterei (siehe eigenes Posting). 


Wir haben eine große Wild-Fleisch Bestellung aufgegeben (u.a. Filet- bzw. Sirloin-Steaks von Oryx, Kudu, Hardebeest, Gnu, Springbock, Zebra und Eland). Wir konnten schon aus Deutschland unsere Bestellung aufgeben, die dann einzeln vakuumverpackt und eingefroren geliefert wurde. Der Kühlschrank war also jetzt sehr gut gefüllt. 

Abfahrt! Nach den ersten  paar Kilometern Linksverkehr durch die Stadt waren wir auf der großen Bundesstraße nach Süden. Weitgehend geradeaus mit wechselnder Landschaft. Auffällig für uns: Fast überall hohes gelbes Gras - eine Nachwirkung der starken Regenzeit in März und April. 

Ziel ist die ca. 235 Kilometer (2,5 h) südlich gelegene Teufelskrallen Lodge.

Die Lodge liegt in der Kalahari. Die etwas ungenaue geographische Bezeichnung "Kalahari" wird für eine riesige Savannenfläche von über 1 Mio. Quadratkilometer (also 3 x Deutschland) verwendet, die sich über Botswana, Namibia und Südafrika erstreckt. Die Kalahari ist keine Wüste, sondern eine Dornstrauch- und Trockensavanne und liegt zwischen 800 und 1.200 hoch. EIN Kennzeichen des westlichen, also in Namibia liegenden Teils der Kalahari ist das aus überwiegend rotem Sand bestehende und mit diversen Dünen- und Wüstengräsern bewachsene Dünenmeer. Im Gegensatz zur Namib-Wüste, die wir in diesem Jahr in unserer zweiten Woche nur etwas streifen werden, wandern die Kalahari-Dünen übrigens nicht.

Angesichts der Zeit fahren wir in diesem jahr über die asphaltierte Autobahn B1 nach Süden. Dort kommen wir zügig voran, da 120 km/h erlaubt sind. Wir werden noch genug unsere geliebten Gravel Roads, also Sand oder Schotterpisten fahren.

Die Teufelskrallen Lodge bei Kalkrand haben wir bereits zweimal als erste Unterkunft Richtung Süden genutzt und gern auch in diesem Jahr wieder gewählt. Die Lodge liegt am Rande eines 4.000 Hektar großen privaten Naturschutzgebiets auf einer der westlichsten Kalahari-Dünen. Sie verfügt über eine zentrale Lodge, das 'Alte Farmhaus', mit Rezeption, Swimmingpool und Restaurant sowie in 3 km Entfernung über 6 einzeln liegende Hauszelte, bzw. Zelthäuser mit eigenen Aussichtsterrassen in die Kalahari-Landschaft.



Um 17:15 Uhr erreichen wir die Rezeption. 

Nach dem Einchecken ging es direkt zu unseren Zelthäusern. Wir ziehen in Nr 5 und 6 am Ende der Reihe ein. Als wir dann auf der Sonnenterrasse sitzen, mit Savanna Dry oder Cola, war das einhellige Gefühl: Angekommen. 

Wir haben unseren ersten afrikanischen Sonnenuntergang abgewartet, sind dann zurück zum Haupthaus gefahren und zu Abend gegessen. Wir sind heute die einzigen Gäste. Tolle Spinat-Feta-Quiche, etwas totgegrilltes Wildfleisch (obwohl wir sogar Medium-rare angegeben hatten) und ein etwas gruseliges Pfirsich-Käse-Törtchen. 

Danach zog es uns alle nur noch in die Koje. Im Flugzeug hatten wir eindeutig nicht genug geschlafen.

Aber der erste Tag ist erfolgreich geschafft, je 1 Stunde beim Immigration-Office und durch die Fleischlieferung verloren, aber TiA - That is Africa ! 









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