
Heute liegt einer der etwas längeren Fahrtage vor uns. Es geht nun quer durch den namibischen Teil der Kalahari bis an die südafrikanische Grenze in den Kgalagadi Transfrontier Park (KTP). Wie schwierig es war, im KTP insgesamt sechs hintereinander liegende Reservierungen zu ergattern, habe ich ja bereits beschrieben. Das Ergebnis entsprach dann nach einigen Umbuchungen unseren Vorstellungen.
Aufbruch war schon um 07:30 Uhr. Von den insgesamt fast 500 Kilometer geht es erst noch einmal etwa eine Stunde asphaltiert auf der B1 und der Abzweigung bis Stampriet entlang, bevor wir uns endgültig für die nächsten zehn Tage vom Asphalt verabschieden. Der Luftdruck wird auf Gravel (Schotter) von 2,4 auf 1,8 bar gesenkt. Das verhinderte die gefürchteten Wellblechpiste, auf denen man manchmal übel durchgeschüttelt wird, und gibt auch ein 'weicheres' Fahrgefühl für die Insassen.
Dann fahren wir 50 m durch das Grenztörchen zum nächsten Office und alles geht noch einmal beim südafrikanischen Kollegen von vorn los, diesmal für die Einreise. Hinzu kommt die Bezahlung der Nationalparkgebühr, die Bestätigung der ersten Reservierung und als Krönung dann der Zoll-Police-Officer, der sich für unsere Vorräte interessiert. Es gab schon im Namibia-Forum Gerüchte, dass die Herren gern Lebensmittel konfiszieren (um sie dann abends der Familie mit nach Hause zu bringen). Das Ganze ist eine neue (?) Regel, die wir nirgends schriftlich bestätigt gefunden hatten. Wir haben 2/3 unserer relativ großen Grillfleisch-Vorräte schon 10 km vor der Grenze aus dem Kühlschrank genommen und unten in einen der Koffer verfrachtet. Das war eine gute Aktion, denn der Officer runzelte erst kräftig die Stirn und hat dann „großzügig, einmalig, weil wir das ja in den nächsten Tagen selbst aufessen“ nichts abgenommen. Hätte der die ganzen Fleischpakete gesehen, hätte das sicher nicht geklappt.
Nun also endlich im Park! Es sind noch gut 100 Kilometer bis zum Camp Twee Rivieren, die wir aber schon als Game-Drive (Safari-Fahrt) nutzen. Die Landschaft ist mit dichtem gelben Gras bewachsen, ein viel hübscherer Anblick als die Sandwüste-Ansicht in 2019. Die starke Regenzeit hat auch hier alles aufblühen lassen. Die Fahrt hat nicht enttäuscht – auf fast jedem Kilometer kleinere oder größerer Tiergruppen bevölkern das Tal, darunter die 'normalen Verdächtigen' wie Springbock, Gnu, Oryx, Strauß, Trappe, Sekretär, Giraffe. Das wäre ja schon richtig gut gewesen.
Aber der Tag war nicht richtig gut, er war gänsehaut-sensationell. Ich hoffe, die Bilder sprechen für sich: zwei Leoparde, drei Löwen und ein Gepard liefen uns in den ERSTEN DREI STUNDEN im Park vor die Linse. Eigentlich können wir wieder heimfliegen!!


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